Ich legte das Thema SELBSTMORD beiseite, jahrelang. Zu unheimlich, zu gefährlich war es für mich, ich bemerkte zunehmend, wie ich Parallelen zog: Levé war 42 als er seinen letzten Roman SELBSTMORD schieb, ich war 42 als mich Matthes & Seitz kontaktierte. Sein letztes Buch zum Thema, mein letzter Film.
Dann das Paket, ein Gruß aus dem Totenreich: Ich erhalte Ws Tagebücher und einige Photos. W. war vor langer Zeit ein Freund von mir gewesen. Zuletzt hatte ich ihn in seinem Haus besucht, ein alter adeliger Landsitz, den er alleine bewohnte. Er war damals schon sehr depressiv, redete kaum, hörte zu, fragte nach endlosen Pausen quälend nach, trank viel.
Seine Aufzeichnungen schwanken zwischen Größenwahn und Verzweiflung. Irgendwann war er verschwunden, wir dachten alle, daß er sich umgebracht hatte.